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Ina Rumiantseva, geboren 1976 in Ostberlin und aufgewachsen in Wittenberge (Prignitz), wurde politisch geprägt durch die Zeit der Friedlichen Revolution, als ihre Eltern Teil der Bürgerbewegung in der DDR waren. Nach dem Abitur studierte sie Osteuropastudium und Volkswirtschaftslehre in Berlin und Dresden. 2000/2001 lebte sie mit ihrem aus Minsk stammenden Mann in Belarus, lernte das Land „von innen heraus“ kennen zu einer Zeit, in der Lukaschenko seine Macht bereits gefestigt und politische Gegner durch die gefürchteten „Todesschwadronen“ ausschalten ließ.
Zurück in Deutschland und nach Abschluss des Studiums, war Ina Rumiantseva in verschiedenen Unternehmen und Organisationen mit Schwerpunkt Osteuropa tätig, u.a. beim Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und beim Beratungsunternehmen Berlin Economics. Seit 2020 engagiert sie sich gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer erwachsenen Tochter für die Demokratiebewegung in Belarus. Sie half beim Aufbau der Belarusischen Gemeinschaft RAZAM e.V., der ersten Interessenvertretung in Deutschland lebender Belarus*innen, war dort zeitweise 2. Vorsitzende.
Ende 2024 initiierte sie den Verein "Taskforce Belarus", der sich für die Freilassung der politischen Gefangenen in Belarus einsetzt. Sie ist die erste Preisträgerin des Werner-Schulz-Preises, der zu Ehren des 2023 verstorbenen DDR-Bürgerrechtlers und früheren Bundestags- und Europaabgeordneten Werner Schulz vergeben wird.